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Mein Brot.

Mein Brot. – Von Hand. Von Herzen.   Es ist eine Hommage an die Handarbeit, an das traditionelle Bäckerhandwerk und an die Menschen, die hinter jedem Laib stehen. Mit […]

Mein Brot. – Von Hand. Von Herzen.

 

Es ist eine Hommage an die Handarbeit, an das traditionelle Bäckerhandwerk und an die Menschen, die hinter jedem Laib stehen. Mit Hingabe, Erfahrung und der Überzeugung, dass gutes Brot Zeit, Können und Herz braucht. Menschen, die stolz auf ihr Handwerk sind – und deren Arbeit man sehen, riechen und schmecken kann.

So entsteht echtes Brot. So entsteht Ihr Brot – bei uns in Baden, täglich, aus regionalen Zutaten. Von Hand. Von Herzen.

„Mein Brot“ setzt ein Zeichen für das, was oft übersehen wird: die Bedeutung des Brotes als Kulturgut, als Grundnahrungsmittel und als Spiegel unserer Zeit. Denn die Art, wie Brot gemacht wird, sagt viel darüber aus, wie wir leben – und wie wir mit unseren Ressourcen, unserer Gesundheit und unserem sozialen Miteinander umgehen. 

Dank natürlicher Zutaten und der Verwendung von hauseigenem Natursauerteig, der über viele Stunden reift, entwickeln unsere Brote nicht nur ihr volles Aroma, sondern sind auch besonders verträglich – ganz so, wie Brot früher gedacht war: nahrhaft, ehrlich und wohltuend.

Jeder Laib zeigt, dass Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität kein Luxus, sondern unsere Verantwortung sind. Was am Morgen auf den Frühstückstisch kommt, beginnt schon kurz nach Mitternacht. Unsere Bäcker:innen sind nicht nur Handwerker, sondern auch Bewahrer einer Kultur, die im Alltag oft vergessen wird.

„Mein Brot“ lädt dazu ein, hinzuschauen, nachzufragen und zu genießen – mit allen Sinnen. Denn wer unser Brot kennt, weiß: Es geht um mehr als nur Nahrung. Es geht um Vielfalt. Und um Freude.

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Baden in Weiß 2025

To all Soul Sisters & Brothers – was für ein Wochenende! Danke für zwei fantastische Tage voller Musik, Tanz und unvergesslicher Momente. Ein großes Dankeschön gilt auch unseren großartigen […]

To all Soul Sisters & Brothers – was für ein Wochenende!

Danke für zwei fantastische Tage voller Musik, Tanz und unvergesslicher Momente. Ein großes Dankeschön gilt auch unseren großartigen Acts:

Am Freitag begeisterten der Radio Superfly DJ und Ruhmer das Publikum am Theaterplatz.

Am Samstag sorgten DJ Le Catt, das L.A. Funk Collective mit Mella Fleck und The Bad Powells für Soul, Funk und ausgelassene Tanzstimmung bis in den Abend hinein.

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Kunst trifft Handwerk

Zeitreise in Farbe: Die Weilburg im digitalen Zeitalter. Im Zuge des Umbaus unserer Filiale in der Schlossgasse durften wir ein ganz besonderes Kunstwerk in Empfang nehmen. Die Künstlerin Bettina […]

Zeitreise in Farbe: Die Weilburg im digitalen Zeitalter.

Im Zuge des Umbaus unserer Filiale in der Schlossgasse durften wir ein ganz besonderes Kunstwerk in Empfang nehmen. Die Künstlerin Bettina Beranek hat exklusiv für die Annamühle ein Gemälde geschaffen, das die historische Weilburg – basierend auf einem Entwurf des Architekten Josef Kornhäusl (1782–1860) – aus heutiger Perspektive neu interpretiert.

Das Werk ist Teil ihrer Serie „Bildstörung“, in der alte Fotografien und Bilder durch geometrisch-abstrakte Formen gestört werden – inspiriert von digitalen Anomalien. „Bildstörungen zerstören die Illusion von Realität“, sagt Beranek, „und zeigen uns, dass wir letztlich nur bunte Quadrate sehen.“ Diese Brüche überträgt sie in die Malerei und schafft damit ästhetisch reizvolle Kompositionen, die zum Nachdenken anregen.

Die Annamühle steht für Vielfalt, Freude und Regionalität – Werte, die auch in der Kunst ihren Ausdruck finden. Wir freuen uns, mit diesem Werk ein Stück kulturelle Identität in unseren neuen Räumen sichtbar zu machen.

Kommen Sie vorbei, genießen Sie handgemachte Backkunst – und entdecken Sie dabei Kunst mit Tiefgang.

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Diego Laporta

Junger Aufschlag, starke Wurzeln Annamühle presents … Diego Laporta Wir freuen uns, den talentierten Tennisspieler Diego Laporta als neuen Athleten zu unterstützen. Diego ist 22 Jahre alt, stammt aus […]

Junger Aufschlag, starke Wurzeln

Annamühle presents … Diego Laporta
Wir freuen uns, den talentierten Tennisspieler Diego Laporta als neuen Athleten zu unterstützen. Diego ist 22 Jahre alt, stammt aus Tribuswinkel in Niederösterreich und zählt aktuell zu den besten jungen Tennisspielern des Landes – als amtierender Landesmeister und Nummer 1 in Niederösterreich.

Schon mit vier Jahren hielt er den Schläger zum ersten Mal in der Hand – zunächst nur ein Versuch unter vielen. Doch schon bald war klar: Tennis ist seine Leidenschaft. Was ihn an diesem Sport fasziniert? Es ist der mentale Aspekt. Kein Coaching auf dem Platz, keine Ausreden – nur du, dein Kopf und dein Spiel. Diego liebt genau diese Herausforderung, bei der er auch an schlechten Tagen selbst Lösungen finden muss.

Sein Weg führte ihn nach Amerika, wo er seit 2020 für das Tennisteam der Monmouth University in New Jersey spielt. Als Kapitän seines Teams strebt er aktuell den dritten Conference-Titel an. Parallel zu seinem Masterstudium trainiert er täglich mit höchster Intensität – mit dem Ziel, ab Herbst 2025 im internationalen Profi-Tennis Fuß zu fassen.

Mit großer Disziplin und einem klaren Ziel vor Augen will er sich 2025 seine ersten ATP-Punkte sichern, viele Turniere spielen und sich langsam Schritt für Schritt in die Top-100 der Weltrangliste hocharbeiten.

Die Partnerschaft mit Diego ist für uns ein wertvoller Schritt, um unser Engagement für junge Talente sichtbar zu machen. Wir begleiten ihn mit voller Überzeugung auf seinem Weg und freuen uns auf viele gemeinsame Erlebnisse – ganz im Sinne unseres Mottos: Vielfalt und Freude.

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Baden in Weiß

For all Soulsisters & Brothers – let´s have a Party! Am Freitag den 28. Juni und Samstag 29. Juni findet Baden in Weiß, die größte White Party im Osten […]

For all Soulsisters & Brothers - let´s have a Party!

Am Freitag den 28. Juni und Samstag 29. Juni findet Baden in Weiß, die größte White Party im Osten statt. Wir sind heuer als Mit-Organisator mit der Annamühle Soulstage am Theaterplatz wieder live dabei. Auf dich wartet ein internationales Musikprogramm in Kooperation mit Radio Superfly (Baden FM 95,5). In unserer großen Gastro-Zone verwöhnen wir dich mit Weinen und Secco von Weingut Breyer aus Baden, Naber Kaffeebar und natürlich mit unseren hausgemachten Schmankerln. Wir freuen uns auf deinen Besuch.

Das Annamühle Soul Stage Line-Up:

28. Juni, Freitag

  • L.A. Funk Collective ab 18 Uhr
  • DJ Radio Superfly ab 21 Uhr

29. Juni, Samstag

  • Soul Let Us Groove ab 18 Uhr
  • Pacheco ab 20 Uhr
  • DJ Entertainment ab 22 Uhr

 

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Vielfalt und Grillen

Grillen macht Freunde, berichten viele unserer Kunden. Daher haben wir die Wünsche unserer Grillfreunde zum Anlass genommen um unser Sortiment im Sommer anzupassen. Pünktlich zur Grillsaison gibt es bei […]

Grillen macht Freunde, berichten viele unserer Kunden. Daher haben wir die Wünsche unserer Grillfreunde zum Anlass genommen um unser Sortiment im Sommer anzupassen.

Pünktlich zur Grillsaison gibt es bei der Annamühle jetzt das herzhaften Dinkel Ciabatta in 3 Geschmacksvarianten: Dinkel Natur, Dinkel Tomate, Dinkel Olive. Die Zubereitung der Teiglinge erfordert dabei viel Zuwendung wie lange Reifezeit des Teiges und die Aufnahme von möglichst viel Flüssigkeit. Man kann es schmecken: das Dinkel Ciabatta ist besonders weich, vom Geschmack eher neutral und hält die Konsistenz über mehrere Tage. Und, Dinkel ist auch gesund: Dinkel enthält hochwertiges Eiweiß und davon auch mehr als Weizen. Eiweiß ist ein Nährstoff, den wir für den Auf- und Umbau von Körpersubstanzen benötigen. Insbesondere Sportler schwören daher auf Dinkel und auch in der Kinderküche ist Dinkel äußerst beliebt.

Auch viele andere Produkte wie unser Baguette, Bauernbrot oder auch Handsemmerl und Salzstangerl sind genussvolle Begleiter beim Grillen. Und zum Abschluss: unsere Topfenkipfel und Punschkrapfen sind ruhmvolle Nachspeisen als Krönung jeder Gartenparty.

Wandergesellen

Wandergesellen

Bäcker-Gesellin auf Wanderschaft War sie bis zum Beginn der Industrialisierung Pflicht-Teil der handwerklichen Ausbildung, ist die Wanderschaft in den letzten 100 Jahre schwer aus der Mode gekommen. Geschätzte 400 […]

Bäcker-Gesellin auf Wanderschaft

War sie bis zum Beginn der Industrialisierung Pflicht-Teil der handwerklichen Ausbildung, ist die Wanderschaft in den letzten 100 Jahre schwer aus der Mode gekommen. Geschätzte 400 bis 600 Frauen und Männer sind aktuell auf Walz. Eine von ihnen ist Helen. Hier schreibt sie über ihre Erlebnisse der entbehrungsreichen Tour.

Schon zum Beginn meiner Ausbildung wusste ich, dass ich nach dem Gesellenbrief noch einmal richtig auf Reisen gehen möchte, immer auch verbunden mit dem Gedanken, dabei zu arbeiten, um so die Reise zu finanzieren und etwas dazuzulernen. Die Idee hatte ich aus meinem ökologischen Jahr auf einem französischen Gemüsehof mitgebracht, wo es immer viel Austausch mit (Welt-)Reisenden über Arbeitsvermittlungs-Portale wie wwoof und helpx gab. Die Freiwilligen kamen für einige Zeit zu uns auf den Hof, um gegen Kost und Logis zu helfen.

Obwohl ich damals schon sah, dass Reisen auch sehr gut ohne oder mit wenig Geld funktioniert, kamen immer wieder Zweifel, ob das auch wirklich machbar sei. Allein schon die Krankenversicherung kostet rund 160,– Euro monatlich.

Im Dezember 2017 erfuhr ich in Olpe im Rahmen meines letzten Ausbildungs-Lehrgangs, dass es die Wanderschaft auch für Bäcker gibt. Sie haben uns dort für weitere Fragen auf die Seite baeckerwalz.de verwiesen. Wie ich mittlerweile weiß, werden dort gestellte Kontaktanfragen allerdings über mehrere Personen weitergeleitet – meine ist damals wohl irgendwo hängen geblieben, sodass ich im Internet weiter suchte und über Umwege E-Mail und Telefonnummer der gereisten Bäckerin Sarah Schumann erhielt, die schon seit einigen Jahren wieder zu Hause ist.

90 Zentimeter soll das Loch tief sein, um den Inhalt vor Frost zu schützen. Gegraben wurde mit einem Löffel

Sie nahm sich viel Zeit, um mir viele Fragen zu beantworten, gab mir Termine von Wandergesellentreffen, wo man als Interessent, wie es heißt, zureisen und reisende Gesellen kennenlernen kann. So machte ich mich im Mai 2019 auf den Weg ins Wendland, um dort am Treffen des Freien Begegnungsschachtes teilzunehmen.

Solche Treffen sind meist auch offen für Reisende anderer Vereinigungen. Und so waren auch Freireisende dort, die keiner Vereinigung angehören. Sie warben für eine solidarische Baustelle im Sommer in Halle an der Saale und sagten mir, dass auch Interessenten wie ich herzlich willkommen seien.

Erste Herausforderung war das Finden eines Exportgesellen. Diese Wahl ist wahrscheinlich die wichtigste. Die Losgehzeit, die man gemeinsam verbingt, beträgt im Durchschnitt drei Monate. Das ist eine Menge Zeit, um sich auf die Nerven zu gehen. Während der ersten Monate führt der Exportgeselle seinen Jungreisenden in die Traditionen und Rituale ein. Er ist Freund, Mutmacher, Partner und strenger Lehrer zugleich.

Es ist wichtig, wie man sich als Wandergeselle in der Öffentlichkeit, aber auch untereinander verhält. Die meisten Regeln waren früher selbstverständlich für jedermann, heute gelten sie oft als nicht mehr wichtig. Zum Beispiel, dass man den Hut beim Essen, in der Küche und in der Kirche abnimmt oder dass man sein Jacket als Zeichen des Friedens schließt, wenn man zu fremden Menschen geht. Früher konnte man seinen Degen nicht ziehen wenn das Jacket geschlossen war.

Wandergesellen haben kaum Geld, sie gehen zudem die Verpflichtung ein, keines zum Reisen auszugeben. Entsprechend sind wir immer wieder auf die Hilfe der Menschen angewiesen, beim Trampen zum Beispiel. So trägt jeder einzelne von uns eine Verantwortung dafür, die Wandergesellen in der Gesellschaft vernünftig zu repräsentieren, um kein schlechtes Licht auf uns fallen zu lassen. Wir brauchen das Vertrauen unserer Mitmenschen.

Die Besteigung des Ortsschildes ist eine Herausforderung in der noch steifen Kluft

Es dauert eine Weile, bis man alle Regeln verinnerlicht hat und sich automatisch daran hält. Losgehzeit ist die Trainingsphase. Einige Dinge werden in Form von Spielen verinnerlicht. Quasi die moderne Variante der antiautoritären Erziehung, in der die Fortschritte belohnt werden. Oder es wird zur traditionellen Methode mit dem Kerbholz gegriffen. Der Jungreisende bekommt ein Stück Holz, in das bei jedem Regelverstoß eine Kerbe eingeritzt wird. Am Ende der ersten Woche wird dann je nach Anzahl der Kerben eine Auslöse gefordert. Dann muss man zum Beispiel einen Kuchen backen oder eine Kiste Bier spendieren. Bei vielen Kerben ist mehr Kreativität gefragt.

Auf der Suche nach so einem Exportgesellen fuhr ich im Juni nach meiner Gesellenprüfung nach Halle. Ich verbrachte vier schöne Wochen auf der Sommerbaustelle, auf der sich jedes Jahr mehrere Wandergesellen begegnen und gemeinsam ihre Arbeitszeit einem solidarischen Projekt schenken. Projekt und Ort wechseln jedes Jahr.

Ich durfte in der Küche mithelfen, die von dem reisenden Koch Paul und dem reisenden Bäcker und Konditor Falk organisiert wurde. Die Besetzung des Küchenteams wechselte häufig, je nachdem wer gerade da war. Und zu Essen gab es hauptsächlich das, was wir aus den Spenden der Tafel kochten.

Gegen Ende meiner Zeit dort fragte ich Paul, den Koch, ob er mich abholen würde. Wir einigten uns auf den 19. November als Losgehdatum. Ich hatte meinen Exportgesellen gefunden. Die Abschlussparty mit etwa 250 Leuten bereiteten wir – neben der täglichen Versorgung – eine Woche lang vor. Die Bäcker nachts, die Köche tagsüber. Es war eine fantastische Feier. Danach machte ich mich mit einer Packliste, vielen neuen Eindrücken und großer Vorfreude auf den Weg zurück nach Hause ins Münsterland.

Ganz oben auf der Liste stand die Kluft. Mit der ist es wie beim Auto: Man kann einen Gebrauchtwagen fahren oder sich einen Porsche leisten. Die meisten Wandergesellen gehen mit einer günstigen Kluft los. Wenn man dann weiß, wie sie aussehen soll, welche Taschen nötig sind, geht man zu einem Kluftschneider, der eine Kluft nach individuellen Wünschen und nach Maß anfertigt.

Das kostet dann schon mal 1.500,– bis 2.500,– Euro. Dabei ist aber immer zu bedenken, dass wir während der Wanderschaft ansonsten so gut wie kein Geld mehr für Kleidung ausgeben – außer für Unterwäsche und neue Stauden.

Für das Losgehen gibt es manchmal die Möglichkeit, eine abgelegte Kluft von einem anderen Gesellen zu tragen. Das kostet im besten Fall einen Kuchen oder eine Kiste Bier. Oder man geht, so wie ich, zur Maßschneiderei eines Großproduzenten. Die können auch Taschen und Extras einnähen und Pepita verwenden, also das für Lebensmittelgewerke klassische Stoffmuster.

Denn jedes Gewerk hat seine eigene Kluftfarbe, die kann man nicht einfach so von der Stange kaufen. Mein Exportgeselle Paul und zwei weitere Wandergesellen trafen sich mit mir vor Ort, gaben mir Tipps, worauf ich achten sollte und was praktisch ist.

Für mindestens drei Jahre und einen Tag geht es in die Fremde. Näher als 50 Kilometer darf man dem Heimatort nicht mehr kommen

Die meisten Leute mit einer Standardfigur haben keine Probleme mit so einer Kluft, selbst wenn sie nicht perfekt sitzt. Dafür kostet sie auch nur um 700,– Euro. Bei der Bequemlichkeit sollte man aber keine Abstriche machen, denn wir haben die Kluft jeden Tag an. Das ist gewissermaßen unser Zuhause, in dem wir auch alle wichtigen Sachen tragen. Ausreichend Taschen sind daher genauso wichtig.

Die Wartezeiten bei den Schneidern sind sehr unterschiedlich, je nach Saison und Zahl der Gesellen, die sich gerade auf Wanderschaft machen. Ich habe nach dem Maßnehmen etwa zwei Monate gewartet. Bei einem spezialisierten Kluftschneider kann es auch ein halbes Jahr dauern.

Ich habe mich für die Wanderschaft den Vereinigten Löwen­brü­dern und -schwestern Europas (V.L.E.) angeschlossen. Im April 2016 gegründet, ist es eine der jüngsten Wandergesellen-Vereinigungen. Diese Vereinigungen heißen traditionell „Schacht“ und sind für uns Wandergesellen wichtige Einrichtungen. Einige betreiben zum Beispiel Unterkünfte. Unser Schacht unterstützt die Wandergesellen aus allen Bereichen der Lebensmittel produzierenden und verarbeitenden Gewerke vor allem durch Vernetzung. So kann man sich während der Wanderschaft und auch darüber hinaus austauschen.

Einmal im Jahr – am 3. Oktober – findet ein verpflichtendes Treffen statt. Darüber hinaus besagen die Regeln der Vereinigten Löwenbrüder und -schwestern, dass wir von den anderthalb Jahren Mindest-Arbeitszeit während der Walz ein Jahr im Lebensmittelhandwerk arbeiten müssen.

Gerade als Jungreisender hat man viel zu lernen, wird hin und wieder mal streng behandelt. Bei Paul und mir hat es ganz gut funktioniert. So gut, dass wir nach zwei Monaten ein Paar geworden sind. Wir hielten es dann für besser, getrennt zu wandern. Mit Falk, dem Bäcker und Konditor, den ich zusammen mit Paul in Halle kennengelernt hatte, habe ich weitere zwei Monate Losgehzeit verbracht. Hin und wieder kommt es vor, dass sich Exportgeselle und Jungreisender vorzeitig trennen, weil es doch eine ungünstige Kombination war. Also Augen auf bei der Exportwahl.

Im November war es dann soweit. Ich war bereit, mich zu verabschieden. Immerhin für mindestens drei Jahre und einen Tag. Und das mit wenig Kontaktmöglichkeit. Denn wir Wandergesellen reisen ohne Mobiltelefon. Wenn wir einen Computer finden, lassen sich E-Mail oder soziale Medien nutzen. Aber die meiste Zeit verbringt man offline. Und Wanderschaft bedeutet, fremd zu sein. Man akzeptiert eine Bannmeile von 50 Kilometern. Näher darf man der Heimat nicht kommen. Trotz einer gewissen Traurigkeit brachte dieser Tag einige der schönsten Stunden meines Lebens.

Ein geeignetes Ortsschild zum Abschiednehmen hatte ich gemeinsam mit Paul bereits ausgesucht. Er besuchte mich mehrere Male, um meine Familie kennenzulernen, Fragen zu beantworten und mich auf das Losgehen vorzubereiten, indem er mir zeigte, wie man das traditionelle Gepäck packt.

Bis zur Reformationen waren wandernde Frauen selbstverständlich. Mit der Einschränkung ihrer Selbstständigkeit blieb ihnen diese Tradition vorenthalten. So wurde die Walz ein rein männliches Thema. Viele Schächte akzeptieren bis heute nur Männer als Mitglieder. Aber geschätzte zehn Prozent der Handwerker auf Walz sind inzwischen wieder Frauen

Mit viel Unterstützung von meinen Eltern und der ganzen Familie organisierten wir eine große Abschiedsparty, zu der ich Freunde, Nachbarn, Familie und ehemalige Mitbewohner einlud. Es war ein superschönes Fest, auch wenn ich unbegründeter Weise total aufgeregt war. Am Sonntag hieß es dann Aufräumen, ein letztes Mal Oma besuchen und endgültig alle Sachen zusammenpacken, denn am Montagmorgen sollte es losgehen.

Gegen 11 Uhr waren wir mit dem Bürgermeister verabredet, der mir und allen anderen rund 30 Gesellen den Stempel meiner Heimatgemeinde Telgte in das Wanderbuch drückte. Anschließend ging es zum Ortsschild, wo schon Freunde und Familie auf uns warteten. Hier sollte ich nun ein 90 Zentimeter tiefes Loch graben, um einige Erinnerungen und gute Wünsche von Freunden und Familie sowie eine Flasche Willkommensschnaps für die Heimkehr zu vergraben. 90 Zentimeter, damit der Frost die Flaschen nicht zerstören kann.

Das Graben dauerte einige Stunden, denn ich hatte nur einen Löffel zur Verfügung und musste das Loch später auch noch mit Hilfe von Freunden und Familie gegen die anderen Gesellen verteidigen, die so meine Entschlossenheit testeten, auch wirklich loszuwollen.

Dann ging es ans Abschiednehmen. Mithilfe meiner Familie schaffte ich es gerade so hoch aufs Ortsschild. In der neuen, noch steifen und außerdem vollgepackten Hose konnte ich meine Beine kaum 15 Zentimeter über den Boden heben. Als ich oben auf dem Ortsschild saß, gab es noch ein Feuerwerk, das meine Brüder organisiert hatten. Dann durfte ich mich endgültig verabschieden und mich auf die „fremde“ Seite des Ortsschildes in die Arme meiner neuen Kameraden fallen lassen. Die drehten mich um und gaben Acht, dass ich nicht mehr zurückblickte.

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Ostern kommt bestimmt, wenn auch etwas ruhiger als sich das so manche wünschen, vielleicht können wir so die Zeit besinnlich verbringen, den Fokus auf das legen, was uns wichtig […]

Ostern kommt bestimmt, wenn auch etwas ruhiger als sich das so manche wünschen, vielleicht können wir so die Zeit besinnlich verbringen, den Fokus auf das legen, was uns wichtig ist.

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Osterlamm

Agnus Dei (lateinisch für Lamm Gottes, oder altgriechisch Amnòs toû Theoû) ist ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, […]

Agnus Dei (lateinisch für Lamm Gottes, oder altgriechisch Amnòs toû Theoû) ist ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Es ist häufiger Bestandteil der christlichen Kunst und ein christliches Symbol in der Heraldik. Agnus Dei sind außerdem die ersten Worte eines Gebets oder Gesangs der eucharistischen Liturgie. Es gehört zum Ordinarium, den feststehenden Teilen der heiligen Messe, und ist dadurch in der Regel auch Bestandteil von Mess-Vertonungen. Auch Litaneien schließen mit dem Agnus Dei.

Diese Vorstellung des Agnus Dei bezieht sich auf das Lamm als Opfertier im Alten Testament, besonders auf die Pessach-Lämmer, deren Blut in der Nacht des Auszugs der Israeliten aus Ägypten (Exodus) auf Gebot Gottes hin als Schutzzeichen vor dem Todesengel an den Türpfosten gestrichen wurde. Auf den Exodus Israels als Heilshandeln Gottes hin wurde neben dem Backen von ungesäuertem Brot das Schlachten eines Lammes zur zentralen Praxis des Pessach-Festes.

Auch das vierte Gottesknechtslied bei Jesaja verbindet sich mit der Symbolik des Lammes. Dort heißt es vom Gottesknecht: „Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.“ Bei Jeremia steht das Bild des Lammes für Ahnungslosigkeit und Vertrauen des Propheten gegenüber den Absichten seiner Widersacher: „Ich selbst war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten: Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass man seinen Namen nicht mehr erwähnt.“

So wie das Lamm traditionell als Zeichen des Lebens und der Unschuld verstanden wird und sein weißes Fell die innere Reinheit und Frömmigkeit symbolisiert, verweist das Osterlamm darauf, dass Jesus Christus christlichem Glauben gemäß unschuldig für die Menschen gestorben ist. Jesus Christus ist als Gottes Sohn das reine und sündlose Lamm Gottes, das für die Sünden der Menschen von Gott geopfert worden ist. Nach christlicher Theologie ist Jesus Christus der Mittler, der durch seinen Opfertod die Versöhnung zwischen Gott und der gefallenen Schöpfung hergestellt hat und so den Sieg über Sünde und Tod errungen hat. Diese Versöhnung wird im Glauben an Jesus als Erlöser und bei der Taufe dem Menschen übertragen und in der Feier des Abendmahles vergegenwärtigt.